Hier bimmelt ständig nach Feierabend das Geschäftshandy, dort brennt das Essen an, weil das Kind wieder die Katze am Schwanz zieht. Und der Berg an Stoffwindeln wandert trotz Krabbelgruppe, Musikzwergen und Babymassage einfach nicht von selbst in die Waschmaschine. Manchmal hilft nur eins – beide Augen zudrücken, fünfe gerade sein lassen und ab ins Grüne! Denn eine kleine Auszeit vom Familienalltag hat wirklich noch keinem geschadet. Ganz im Gegenteil: eine Wanderung als Familie wird euch sogar richtig guttun.
Und das Beste daran? Oft sind Wanderungen ganz in der Nähe möglich. Man muss ja nicht gleich das nächste Mittelgebirge erklimmen ;-)
Zeit in der Natur beruhigt – Mama, Papa, und die Kleinsten auch
Vogelgezwitscher statt Straßenlärm und die Bewegung an der frischen Luft sorgen dafür, dass Eltern zur Ruhe kommen und sich entspannen. Ein Gefühl, dass sich auf die Kinder in der Trage überträgt. Sie bekommen gleichzeitig mal etwas anderes zu sehen – zumindest solange bis bei dem angenehmen Geschaukel die Augen zufallen.
Wandern als Training?
Tatsächlich. Nicht nur Mama und Papa fördern beim Wandern Ausdauer, Gleichgewicht und Geschicklichkeit. Das Baby oder Kleinkind in der Trage profitiert davon sogar noch mehr. Eine richtig angelegte Trage oder Tuch fördert die Ausbildung der Haltemuskulatur. Außerdem tragen die Bewegungen der Eltern zur Entwicklung des Gleichgewichtssystems und der motorischen Reifung bei.
Wenn Papa auch mal darf
In vielen Familien ist es im Alltag größtenteils die Mütter, die das Baby tragen, um die Hände frei zu haben – für die älteren Geschwisterkinder, den Haushalt, die Hundeleine oder beim täglichen Mittagsschlaf-Spaziergang. Besonders, so lange die Babys noch klein sind. Beim Wandern aber, bietet es sich spätestens ab einer bestimmten Größe bzw. Gewicht des Traglings an, dass Papa mal ran darf. Er wird es lieben. Und das Baby oder Kleinkind auch. Man sagt nicht umsonst „Tragen ist das Stillen der Männer“ - Denn wenn Papa trägt, kann er durch den engen Körperkontakt die Bindung zu seinem Kind stärken. Und gleichzeitig wird Mama entlastet. Nicht nur körperlich, also Rücken und Beckenboden. Sondern auch emotional, da sie für ein paar Stunden mal ein Stück Verantwortung abgeben darf.
Was sollten Eltern beachten, bevor es auf große Wanderung geht?
Beginnt nach der Geburt eines (weiteren) Kindes langsam. Auf einer kurzen, einfachen Tour könnt ihr erstmal ausprobieren, ob Mama schon wieder fit ist und das Baby Spaß an der Sache hat. Wenn ihr ganz sicher gehen wollt, fragt vorher eure Hebamme oder euren Frauenarzt, ob die Belastung schon wieder in Ordnung ist.
Gerade wenn Mama noch stillt, sind Sehnen und Bänder durch das Hormon Oxytocin weicher und dehnbarer. Dies kann bei einem falschen Tritt schnell zum umknicken des Fußgelenkes oder anderen Verletzungen kommen. Wanderstöcke können helfen sicherer zu laufen.
Auch das Tragen auf dem Rücken gibt euch Sicherheit, da ihr freie Sicht auf den Boden und habt einen sicheren Tritt. Fragt gegebenenfalls eine Trageberaterin in eurer Nähe, ob sie euch zeigen kann, wie auch Babys sicher auf euren Rücken gelangen und welche Trage oder Bindeweise am Besten für eine Wanderung geeignet sind.
Denkt an den Wetterschutz. Je nachdem wo ihr unterwegs seid, kann das Wetter schnell umschlagen und ein Wind- oder Nässeschutz für euch und euer Baby wird nötig. Damit ihr möglichst wenig Gepäck dabei habt empfehlen sich je nach Wetter atmungsaktive, wind- und wasserabweisende Jacken oder Cover, die kompakt verstaut werden können. Das Zwiebelprinzip hat sich beim Wandern generell bewährt, da es in höheren Lagen oft kühler und feuchter wird. Durch eine Tragejacke oder Cover spart ihr euch dabei eine Extra-Schicht für den Tragling.
Behaltet bei der Auswahl der Strecke das Alter eures Kindes im Hinterkopf. Wenige Monate alte Babys sind relativ unkomplizierte Begleiter. Sie genießen die Nähe der Eltern und das Geschaukel und wenn sie noch gestillt werden, verursachen sie außer Windeln quasi kein Gepäck. Ist euer Passagier in der Trage jedoch schon etwas älter oder sind ältere Geschwisterkinder dabei, empfiehlt es sich ein spannendes Ziel zu wählen, wie eine Seilbahnfahrt, eine aufregende Hängebrücke oder einen See zum Plantschen. Plant außerdem genügend Pausen ein, in denen entdeckt, gespielt und getobt werden kann. Und vielleicht will der ein oder andere Abschnitt sogar schon auf den eigenen Füßchen beschritten werden.
FAZIT
Schlussendlich bleibt Eines zu sagen: Dass sich Wandern zunehmender Beliebtheit erfreut wundert uns ja sowieso nicht. Aber auch, oder besser gesagt besonders für Familien ist es ein perfekter Ausgleich für den turbulenten Alltag.
Ihr wart schon mit eurer mamalila wandern? Wir freuen uns über Fotos und Erfahrungsberichte Verlinkt uns in den Social Media oder schreibt uns eine E-Mail.
Und jetzt viel Spaß bei eurer nächsten / ersten Familienwanderung
Amelie & Yvonne aus dem mamalila Team